Phase 3: Trauer & Schmerz – warum Loslassen so weh tut und was dir jetzt hilft.

Shownotes

In Phase 3 des Trennungsprozesses zeigen sich Trauer und Schmerz oft zum ersten Mal in voller Wucht. Der Körper versteht, was der Kopf schon weiß: Etwas ist endgültig vorbei. In dieser Folge sprechen wir darüber, warum Loslassen so weh tut, welche Erwartungen und Zukunftsbilder wir eigentlich betrauern und wie sich Trauer zeigt, wenn wir sie jahrelang nicht fühlen durften.

Du erfährst, wie Trauer sich im Körper bemerkbar macht, warum alte Prägungen in dieser Phase aufbrechen und weshalb Kinder unsere unausgesprochene Trauer oft spiegeln. Und vor allem: Wie du Schritt für Schritt wieder Halt findest, ohne deine Gefühle wegzudrücken.

Diese Folge hilft dir, Trauer zu verstehen, ihr Raum zu geben und dich zu stabilisieren – für dich und für euer Kind. Damit euer Kind später einmal sagen kann: "Ich hatte eine schöne Kindheit, trotz der Trennung meiner Eltern."

Mit Katja & Susanne – aus der Praxis, mitten ins Herz.

Susanne ist Trennungsbegleiterin für Familien, Kinder, Eltern- und Jugendcoach und Gründerin der Trennungshelden-Akademie. Mit ihrer Arbeit unterstützt sie Eltern dabei, Verantwortung zu übernehmen und ihre Kinder ohne Drama & Rosenkriege durch die Trennung zu begleiten.

Website: www.trennungsbegleiterin.de Instagram: https://www.instagram.com/susanne_trennungsbegleiterin/ YouTube: https://www.youtube.com/@susanne-trennungshelden LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/susanne-pehse-3017331b3/

Katja ist Hebamme und traumasensible Gefühls- und Elterncoachin. Sie begleitet Eltern dabei, die Sprache ihrer Kinder und ihrer eigenen inneren Welt neu zu verstehen. Gerade in dieser sensiblen Phase unterstützt Katja dabei, den emotionalen Stürmen der Kinder mit Ruhe, Achtsamkeit und innerer Klarheit zu begegnen. Gemeinsam schaut sie auf alte Prägungen, Verletzungen und Muster, um sie liebevoll zu wandeln und Raum für Heilung zu schaffen. So kann ein wertfreier, liebevoller Kontakt entstehen, der Kindern Sicherheit, Vertrauen und Verbundenheit schenkt.

Website: www.katja-westerbarkey.com Instagram: https://www.instagram.com/katja_westerbarkey/

Und gemeinsam sind wir das Team der starken Trennungskinder.

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Susanne Pehse: Hallo und herzlich willkommen zu deinem Nummer 1 Podcast, Starke Trennungskinder. Und zwar gehen wir heute in die Trennungsphase 3, in die Phase Trauer und Schmerz. In der letzten Folge, wenn du sie noch nicht angehört hast, geht es um Wut, Angst und Widerstand. Eine super interessante Folge, die solltest du dir unbedingt anhören, wenn du jetzt schon mit diesen drei Worten in Resonanz gehst, dass das vielleicht gerade innerlich bei dir abgeht. Heute, Trauer und Schmerz. Und wie immer schauen wir uns natürlich die verschiedenen Protagonisten, die Familienmitglieder an und kommen dann ganz am Ende auch zu den Kids, die uns ja am Herzen liegen. Diese Phase beginnt, wenn die Wut so langsam abnimmt und die Realität greifbar wird und du dir bewusst darüber wirst, was du vielleicht auch verloren hast. Also Beziehung, Familie. Zukunftsbilder. Das Ziel dieser Folge soll es sein, dass du die Trauer verstehst. Für was ist sie denn da? Dass du sie annehmen kannst und auch zum Ausdruck bringen darfst. Für dich und natürlich für die gemeinsamen Kinder. Und jetzt liebe Katja, würde ich an dich übergeben, dich als traumasensiblen Gefühlscoach Lass uns mal reingehen, was ist denn Trauer eigentlich? Was bedeutet das?

Katja Westerbarkey: Wenn wir uns erinnern, wann wir das letzte Mal so richtig traurig waren, erinnern wir uns zurück, erinnerst du dich auch bestimmt zurück, dass Trauer ein wahnsinnig anstrengendes, körperlich anstrengendes Gefühl ist. Dass wir wissen, wenn wir traurig sind, wenn jemand gegangen ist, wenn ich gegangen bin, also bei irgendeiner Art von Verlust. Ich muss da selber durchatmen, weil ich merke, es ist sehr anstrengend. Wir lassen uns so ein bisschen gehen. Wir gehen so kurz in dieses Opfer sein, bemitleidet werden, wie so ein Igel, der sich zurückzieht. Die Sprache wird automatisch bei mir auch schon langsamer. Wenn du merkst, ich kann mich da in das Gefühl richtig schön reinbeamen und merke, wie ich körperlich reagiere. Die Schultern gehen nach unten. Ich werde langsamer. Die Gesichtsmimik verändert sich. Es ist ein sehr körperliches Gefühl. Und in der Trauer ist es oft so, wir sind oft antriebslos. Also das fällt uns schwer, Dinge anzugehen. Anders wie in der Wut, in der Wut kommt Bewegung, haben wir ja besprochen. Und in der Trauer ist so, ich habe auf nichts Lust, ich will nicht, ich will in dem Zustand bleiben. Weil es ist für mich jetzt sowieso anstrengend. Es fällt ja alles schwer, so den Alltag zu bewältigen ist schwer. Mit den Kindern vielleicht was zu machen, fällt dir schwer. Und dein großes Glück ist, dass die Kinder da sind, denn mit ihnen musst du dich ja umsorgen. Also es ist ja gut, sie pushen dich dann auch so ein bisschen auf. Deswegen ist es in dieser Phase so wichtig, dass du dir auch hier wieder Ressourcen erschaffst. Dass du gute Freunde und die Familie hast, die klingelt, die dir in den Hintern tritt und sagt, auf geht's, jetzt raus. Weil dein Ex-Partner, Partnerin ist dafür tatsächlich die falsche Person. Meiner Meinung nach, du brauchst auch hier wieder ein sehr gutes Umfeld. Ja und Susi, vielleicht magst du noch mal so bisschen durchleuchten, was wir genau betrauern? Warum sind wir denn jetzt traurig? Wir waren ja gerade noch in der Wut und jetzt wird uns auf einmal bewusst, jetzt kommt die Realität. Was habe ich denn jetzt alles in Anführungsstrichen verloren?

Susanne Pehse: Genau Katja, das ist ja nicht nur der Verlust des Partners oder der Partnerin, vielleicht schon sehr langjährig, sondern auch das Bild von Familie. von einer Sicherheit, von einer Zukunft und das Bild der Familie. Ich erinnere mich noch gut an eine Frau, mit der ich erst letztens gesprochen habe, die sich trennen möchte, schon seit vielen Jahren und die aber immer wieder die ... Mutter sozusagen im Kopf hört, wie so ein kleines Männlein oder Weiblein in dem Falle, du darfst dich auf gar keinen Fall trennen. Du musst alles dafür tun, dass diese Familie zusammen bleibt. Du musst, Also Wahnsinn, was da für ein Druck auf dir liegt und deswegen darfst du, wenn du diese Folge dir jetzt anhörst, mal nebenbei notieren, was habe ich denn für ein Bild von Familie und ist das überhaupt mein Bild? Oder ist das ein gezeichnetes Bild der Gesellschaft? Ist das ein gezeichnetes Bild meiner eigenen Eltern? Ist das ein Bild, eine Vision, die ich hatte, weil ich es immer besser machen wollte als meine eigenen Eltern? Also was ist dieses Bild? Und darfst du dir jetzt selbst die Erlaubnis geben, das Bild anders zu zeichnen? Darfst du dir ein neues Blatt nehmen und ein neues Bild zeichnen? Ein Bild einer Nachtrennungsfamilie. Ja,

Susanne Pehse: Also da ist auch ganz viel Trauer über die Erwartungen, die vielleicht an mich gestellt worden, sind oder die ich auch an andere gestellt habe. Hoffnungen, Katja, du weißt doch, wie es ist. Die Hoffnung stirbt zum Schluss. Gemeinsame Pläne. Vielleicht ist es jetzt auch diese Phase, wo du Möglichkeiten betrauerst, warum habe ich nicht das oder das getan oder habe ich genug getan? Ja, so dieses Hervorholen auch von verzerrten Realitäten. Wie war denn, du darfst dir ja auch wieder notieren, was glaube ich, wie war die Beziehung und wie war sie wirklich? Also diese Realität versus Hoffnung auch da entgegenzusetzen und vielleicht fragst du dich auch, wie konnte denn das überhaupt passieren? Dann darfst du dir wieder ein Zettel nehmen und aufschreiben, Moment, ich weiß doch wie es passierte Also warum ist es denn überhaupt passiert? Also wichtig ist es zuzulassen, statt wegzudrücken und Trauer da sein zu lassen, mal so richtig doll zu weinen. Vielleicht Katja, kannst du dazu auch noch was erzählen? Wie ist das in so einem Prozess, wenn ich mir Raum für Trauer nehme, mir wirklich einen Termin mit meiner Trauer nehme? Das klingt jetzt ein bisschen abstrakt vielleicht, ist aber so so wichtig, weil was machen denn Tränen, die raus dürfen und sich, ich fand diesen Spruch finde ich so toll Katja, jede nicht geweinte Träne stellt sich hinten wieder an. Und ist so. Und gerade mit Kindern, ich weiß es ist schwer dir den Raum für die Trauer zu nehmen. Und gleichzeitig ist es so so wichtig.

Katja Westerbarkey: Vielen

Katja Westerbarkey: Du sagst was ganz tolles, Susanne. In der Hebammenarbeit sagen wir immer, wenn Tränen fließen, fließt die Milch. Das heißt, körperlich passiert immer was, wenn die Tränen fließen. Es soll jetzt nicht die Milch bei dir fließen, aber deine Gefühle fließen. Es kann wieder ... Du hörst auf, dein Körper hört auf zu stagnieren. Deswegen, wenn du dir den Raum nimmst zu trauern, dann kannst du selber auch wieder viel, leichter atmen. Ich würde Susanne total gern noch was hinzufügen, denn oft ist die Trauer ja auch was, ich bin, wie du vorher sagtest, habe ich alles versucht, also aus beiden Perspektiven, ja, getrennt und verlassen worden. Aus beiden Perspektiven habe ich alles versucht, habe ich was ausgelassen. Was ist mein Warum, bringt mich wieder in meinen Ursprung zurück. Und Trauer wird ganz oft auch vernetzt mit Zweifel. Also, wenn ich traurig bin. dann ziehe ich mich zurück. Ich habe viel Zeit zu denken und vielleicht kommt auch in dir so eine Art Zweifel, du sagtest, Susanne, habe ich genug getan? Warum passiert es mir? Vielleicht liebe ich ihn ja doch oder vielleicht kann ich ihn irgendwie zurückbringen. Auch das darf da sein. Es ist ein Gefühl, dass das darf da sein und jedes Gefühl darf seinen Raum haben und gleichzeitig ist es wichtig dich nicht mit deinem Gefühl zu identifizieren, sondern zu sagen, dieses Gefühl, was ich jetzt habe, kenne ich aus vorangegangenen Erfahrungen. Die sind, das ist Fakt, in meinem Gehirn wie Nervenbahnen, wie Autobahnen ganz festgefahren, ganz festgefahren. Deswegen habe ich aufgrund einer Situation ein Gefühl und die dementsprechende Emotion dazu. Ich darf neue Autobahnen kreieren, das heißt, mache ich mich meines Warums wieder bewusst, mache ich mich als der, verlassen wurde. Ich greife kurz vor bewusst, danach kommt auch was Gutes. Wenn ich in der Trauer nicht stetig daran denke, darf ich mich in die Trauer hineinfallen lassen und ich muss aber auch wieder herauskommen. Deswegen weine, atme, schaffe dir wieder Freunde, schaff dir Ressourcen.

Katja Westerbarkey: Tu dir was richtig Gutes. Geh in die Sauna oder geh auf ein Fußballspiel oder schau, dass du auch ein bisschen wieder rauskommst, nach draußen kommst. dann sorgst du wieder für dich. Das sind wir, das ist unser Leitfaden, die Selbstfürsorge. Und wenn ich gut für mich sorge, kann ich automatisch auch gut für meine Kinder sorgen. Denn selbstverständlich nehmen auch sie meine Trauer wahr. Und das ist auch gut. wenn ich es gut regulieren kann. Und ich sage bewusst nicht kontrollieren, weil es soll ja raus, nur nicht vor den Kindern, sondern woanders auf einer anderen Plattform. Deswegen sage ich bewusst regulieren kann. Genau.

Susanne Pehse: Ja, dazu mag ich noch was ergänzen. Wenn du uns jetzt zuhörst und in dich hineinspürst, ist nie nur ein Gefühl da, sondern es sind mehrere Gefühle gleichzeitig da. Du hast gerade von Gleichzeitigkeit gesprochen. Das heißt, das Gefühl der Trauer ist vielleicht gerade übermächtig, sehr groß, wenn wir es uns mal in Größe vorstellen. Und dann schaue aber mal, wenn die Trauer vorbeigezogen ist, was ist noch da? Welche Gefühle sind noch da? Und da wird ein Gefühl vielleicht von Erleichterung sein, vielleicht auch ein Gefühl von Freiheit oder Selbstbestimmung oder wie auch immer. Also schau mal, dass es wirklich ist, dass du dich nicht mit diesem Gefühl, wie du es so treffend gesagt hast, identifizierst, sondern sagst, ich bin nicht die Trauer, sondern ich bin traurig oder sogar noch ich fühle Trauer. Ich fühle es gerade.

Katja Westerbarkey: Ich

Susanne Pehse: Ja genau, das ist so wichtig. Und Katja, weil du das so sagtest und da bin ich so ein bisschen teilweise manchmal so ein bisschen ambivalent. Du sagst, trauer nicht vor den Kindern zeigen. Also ich Ich glaube schon, dass du es auch so gemeint hast, wie ich es jetzt nochmal ausspreche für den Menschen, der uns zuhört oder zuschaut. Durchaus ist es wichtig, deine Trauer zu zeigen, zu weinen, auch gemeinsam zu weinen, zu sagen zu deinem Kind, ja ich bin traurig, ich bin hier nicht der Fels in der Brandung und ich schluck nicht alles hinter. Weil dein Kind dadurch natürlich immer wieder sieht, manchmal ist es auch so die Erlaubnis für dein Kind, Gott, Mama oder Papa ist traurig, ich darf das jetzt auch. Es gibt auch diesen schönen Spruch, glaube die Vera Birkenbihl hat den mal geprägt, was der eine unterdrückt, drückt der andere aus. Also was Eltern unterdrücken, drücken die Kinder stellvertretend aus und wenn du deine Trauer unterdrückst, dann kann es sein, dass dein Kind explosionsartig dieses Gefühl zum Ausdruck bringt. Und da darfst du immer gut auf dich schauen und eben auch gut auf das Kind. Was ich noch mit reinbringen wollte ist das Thema alte Prägungen und auch Umgang mit Trauer. Viele Menschen haben ja gelernt nicht traurig sein zu dürfen. Indianer kennen keinen Schmerz, reiß dich mal zusammen, das Leben geht weiter und so weiter. Die Sprüche kennen wir alle. Das ist Bullshit. Das ist alter Bullshit. Gleichzeitig werden in der Trennung eben genau diese alten Muster aktiviert. Die darfst du dir anschauen und du darfst es neu gestalten. Du darfst einen eigenen Umgang mit der Trauer finden und eben bewusst Trauerzeit zulassen. Weil was Katja, passiert denn, wenn ich Trauer nicht zulasse? Wie ist denn das dann in meinem Körper?

Katja Westerbarkey: Also zum einen vielen lieben Dank, Susanne, dass du es nochmal klargestellt hast. Es ist wichtig, nochmal wirklich bewusst zu machen, dass wir schon traurig sein dürfen in Maßen den Kindern gegenüber und sie eben nicht in eine Überforderung bringen. Wenn ich traurig bin, wie eingangs erzählt, dann sackt mein System zusammen. Und ich suche mir ganz oft jemanden, der mich tröstet. Und wer ist da? Die Kinder. Und die Kinder sind definitiv die falsche Person, mich zu trösten. Bitte habt den Fokus. Lass die Verantwortung bei dir. Gehe, auch was Susanne sagte, tue, was dir gut tut. Lass dich auffangen, schaff dir Ressourcen. Ich gebe dir ein Tool mit, wenn du dir ein sogenanntes Ressourcicum anlegst. Also im Laufe dieser Trennungsphasen, vielleicht sogar in der Wutphase, wo du viel Energie hast, viel Bewegung, denn in der Ohnmacht sind wir auch eher starr und in der Trauer auch. Deswegen, die Wut ist eine ganz gute Phase. Und ein Ressourcicum bedeutet, ich schaue mal in meinem Alltag, was gibt es für Sachen, die mir guttun? Ist das einen Waldspaziergang? Ist das eine Serie? Ist es ein leckerer Tee? Ist es vielleicht eine Torte, gerne isst? was ist es, was mir ist? es ein nettes Gespräch mit einem Freund oder einer Freundin? Ist es ein Kinobesuch? Also, was habe ich für Ressourcen, Dinge, die mir guttun? Schreib sie dir, jede Ressource auf einen Zettel und bring dich dazu in das... Es können auch mit Kinderaktivitäten sein. Ob du mit Kindern ins Legoland gehst oder auf den Spielplatz oder wo auch immer. Zieh dir einen Zettel an dem Tag, wo du sagst, boah, heute geht irgendwie gar nichts. Spür in dich hinein, was tut mir gut. Und dann zieh einen Zettel und schau mal, was drauf steht. Vielleicht kommt genau das, was du auch brauchst. Und dann sei auch wirklich diszipliniert mit dir, auch wenn es dir schwer fällt in der Trauer. Und geh dieser Ressource nach. Wenn es mit den Kindern ist, dann bau die Kinder mit ein. Dann geht ja beide raus, dann geht ja alle raus. Und dann schöpfst du auch da wieder Kraft. Und du kommst in deiner Körperhaltung wieder in die aufrechte Position. Du bist wieder gestärkt, du hast wieder Kräfte, du bist wieder präsent. Und sobald diese Haltung, also auch Körperhaltung, so wie innere Haltung, unsere Körperhaltung beeinflusst immer unsere innere Haltung.

Katja Westerbarkey: wieder ausstrahlst, strahlst du es auf dein Kind aus. Und Präsenz in der Trauer ist was ganz, was wichtiges. Da wir ja eher dann in den Rückzug gehen und nicht so präsent sind für die Kinder, ist zeig dich präsent, zeig dich für dein Kind bitte auch so, wie es für dich gut ist. Vielleicht kann auch dein Ex-Partner oder Partnerin auch mal auffangen und ihr kommt gut ins Gespräch, dass du sagen kannst, ich bin heute echt. müde, bin traurig, auch das typische körperliche Reaktion, Müdigkeit, Erschöpfung, Litargie .kannst du bitte die Kinder übernehmen? wenn es geht, werden die wenigsten sagen nein. Auch hier, es ist wieder, ihr braucht euch dann ein Stück weit als Eltern gegenseitig und das merken die Kinder. Unsere Eltern brauchen sich gegenseitig, weil wir sind, die sind beide für uns verantwortlich. dieses gegenseitige Elternteil brauchen, ist was ganz essentielles, was wieder neue Verbindungen auf Elternebene schafft. Also Ressourcikum, den Ex-Partner/Partnerin mit ins Boot holen, Verbindungen schaffen und präsent sein, für dein Kind körperlich wie innerlich.

Susanne Pehse: Ja, Katja, das ist sehr, sehr gut. Das hat mich jetzt auch an meine verschiedenen Begleitungen mit Trennungseltern erinnert, wo wir am Anfang wie einen Elternvertrag aufsetzen und wo wir immer schauen, was ist das Ziel in der Begleitung, was ist unser gemeinsames Ziel, was ist mein Ziel für die Kids und was ist mein eigenes Ziel in und nach der Trennung. Also dass wir da wirklich immer wieder und das ist gerade so schön, was du beschreibst, denn es ist genau dieser elterliche Weg, damit eben dein Kind später sagen kann, meine Eltern haben das gut gemacht, die haben die Trennung gut gemeistert und sie waren dabei, als sozusagen dieser Switch von Paarbeziehung zu Elternbeziehung passiert ist und die nehmen sich so viel mit für ihre eigene Beziehung. Also ihr baut dort etwas auf, was nicht nur temporär ist, sondern langfristig. Das muss man immer sehen und jetzt Katja, sind wir bei den Kindern auch angekommen, nämlich bei der Trauer. bei Kindern. Also logischerweise Kinder trauern auch um das alte Familienbild, den Alltag, die vertrauten Abläufe und natürlich dürfen wir nicht vergessen, je jünger die Kinder sind, umso abhängiger sind sie von uns. Da ist richtig das Thema Sicherheit in Gefahr. Das werden wir vielleicht noch mal einer anderen Folge beleuchten. Jetzt geht es ja ums Thema Trauer und Schmerz. Und das zeigt sich ganz unterschiedlich bei Kindern. Also ein Kind zieht sich vielleicht zurück, ein Kind wird sehr wütend, wo ich immer sage, das ist gut, ja, also rausgelassen an der richtigen Stelle. Kinder klammern vielleicht auch. Also klammern ist hier eigentlich gar nicht das richtige Wort, sondern sie brauchen so eine vermehrte Verbindung. Sie möchten gehalten werden, sie möchten näher. Manche Kinder schweigen auch. Das gilt es alles zu akzeptieren, solange nichts davon in die Extreme geht, sage ich immer. Also schau da gut auf dein Kind, sei präsent, bleib ansprechbar und finde eine gute Balance. Also ehrlich über Gefühle zu sprechen, aber nicht zu überfordern. Da fällt mir wieder jemand aus meiner Begleitung ein, deren Kind jetzt mal gesagt hat, Mama: "Du musst mich nicht alle zwei Tage fragen, wie es mir geht. Ich sage dir schon, wenn es mir nicht gut geht." Ja, also da hat es die Mama ein bisschen übertrieben mit, wie geht

Susanne Pehse: es eigentlich. Und auch mit den Kindern authentisch ins Gespräch zu gehen und auch zu sagen Du merkst vielleicht auch, heute ist ein Tag, da bin ich sehr traurig, weil sich einfach sehr vieles verändert in unserer Familie. Also Raum geben auf der einen Seite, aber das Kind, und das ist so ein Spagat, den du tun darfst, eben nicht in die Erwachsenentrauer mit einzubinden. Katja, welche Erfahrungen hast du gemacht? Kinder regulieren sich ja über die Eltern. Wie kann das in so einer vulnerablen Phase gut gehen?

Katja Westerbarkey: Das Beispiel, das du beschrieben hast, Susanne, dass das Kind sagt, du musst mich nicht alle zwei Tage fragen, wie es mir geht, spricht für ein unglaublich gut reguliertes Kind. Vielleicht war das auch schon ein bisschen älter. Ich möchte auch kurz eine Erfahrung teilen. Ich hatte eine Familie, da hat die Tochter erst gesagt, wieso habt ihr denn jetzt diskutiert um was ging es? Und die Mutter hat es kurz erläutert und die Mutter kam dann in dieses Reden und wollte mehr sagen. Dann hat das Kind gesagt, ach, weißt du was? Ich will es irgendwie doch nicht wissen. Und ich fand es so toll, weil dieses Kind selber in den Selbstschutz ist und sich nicht angenommen hat, der Gefühle der Mama, sondern es ist in den Selbstschutz und hat wirklich eine ganz klare Grenze gegeben. Hey, deine Geschichte habe ich nicht zu klären. Ich will es ehrlich gesagt gar nicht wissen. Klärt es selber. Ja, deswegen. Kinder regulieren sich. Du hast es vorher angesprochen, Susanne, je nach Altersstufen, wo wir gesagt haben, wir gehen dann noch mal näher drauf ein. Kleinkinder brauchen mehr Regulation und Kinder im Schulalter, Teenageralter haben eine ganz andere Regulation. Also die ziehen sich zurück, die sind auch in ihrer eigenen Welt, die haben andere Interessen und was mir da wichtig ist, nochmal zu betonen, ist, musst als Elternteil irgendwie dann doppelt loslassen. Wenn zum einen dein Kleinkind sich von dir reguliert, haben wir jetzt ausführlich besprochen, sammel dich, schaff dir Ressourcen, lass deine Gefühle zu, sorg auch mal für Ablenkung für dich, tu was dir gut tut, schaff dir ein soziales Netz, dann regulierst du dein Kind automatisch. Kinder im Schulalter und Teenageralter grenzen sich unter Umständen vielleicht mehr ab, wie aus dem Beispiel, was ich beschrieben habe. Und wenn sie sich abgrenzen, heißt es für dich, du kannst gar nicht mehr alles so durchleuchten, weil ihre Interessen andere Interessen sind. Das heißt, da solltest du irgendwie auch loslassen und es akzeptieren. dass die so ihr eigenes Ding haben, das kann natürlich noch mal eins draufsetzen in der Trauer. Gott, Kind, mein großes Kind, mein kleines Kind wird groß. Was ganz wichtig ist, ist bei Kindern, sie brauchen oft einen Blickkontakt. Also wirklich von Mimik zu Mimik. Hey, es ist gut. Hey, alles in Ordnung, wir schaffen es. Oder auch mal eine Umarmung und Authentizität. Ganz klar.

Katja Westerbarkey: Das tut ihnen gut. Wenn sie es möchten, biete ihnen an, magst du eine Umarmung haben. Weil mir tut auch eine Umarmung gut. Oxytocin, Bindungshormon. Ja, wir brauchen es und kriegen es durch Berührung. Und genauso, halte Blickkontakt, schau es an. Wieder in einer wohlwollenden Haltung. Sprich ruhig mit deinem Kind, authentisch. Also, wir haben es auch jetzt so oft erzählt, nicht unterdrücken. sondern bleib authentisch, sag in kurzen Sätzen, ich weiß, wie es dir geht, ich kann es mitfühlen, mir geht es ähnlich und ich weiß, wir schaffen das gemeinsam mit der Mama und dem Papa. Also da kannst du nochmal den Elternteil mit ins Boot holen, aus einer Authentizität heraus, aus einem Vertrauen heraus und so stärkst du dein Kind enorm. Und wichtig, gestehe deinem Kind auch die Traurigkeit zu. Es darf traurig sein. Weil du nicht traurig sein durftest, heißt es nicht, dass es das Kind nicht darf. Aber gehstehe es ihm zu, lass es trauern, versuch es so gut wie möglich einfach zu halten. Wir müssen die Gefühle der Kinder ernst nehmen, auch wenn es für dich vielleicht nicht so wichtig erscheint, dass es jetzt ausflippt, wütend ist, was auch immer. Aber das Gefühl deines Kindes hat eine Berechtigung und einen Grund, warum es da ist. Es darf.

Susanne Pehse: Ja, richtig. Also Katja, nochmal zusammenzufassen, was Eltern in dieser Phase unterstützt ist.

Katja Westerbarkey: da sein.

Susanne Pehse: Wir haben über Trauerzeiten gesprochen, also diese auch wirklich bewusst einzuplanen. Zum Beispiel mit Spaziergängen, mit Lieblingsmusik. Da fällt mir so eine Lieblings-Playlist ein. Also mach dir die auf einem Streaming-Dienst deiner Wahl und wirklich jeden Tag hör dir diese Musik an. Schreiben hilft auch ganz viel. Gedanken-Download. Einfach alles mal aus dem Kopf rauszuschreiben. Das muss weder schön aussehen noch irgendetwas anderes, aber es darf aus deinem Kopf durch den Arm in die Hand über den Stift hinaus, Gespräche mit Freunden, mit Freundinnen, mit Familie, das gehört alles dazu, such dir Unterstützung. Mach kleine Routinen für dich, tägliche Routinen, wie zum Beispiel, wenn du gerne laufen gehst, dann geh laufen. Nicht jetzt in dieser Zeit wirklich Routinen einstellen, sondern wirklich zu sagen, okay, yes, das mache ich jetzt. Und du hast es schon gesagt, wenn du deine Trauer lebst, auslebst, lernt auch dein Kind, dass Traurigkeit dazugehören darf. Magst du dazu noch etwas ergänzen, Katja, was Eltern in dieser Phase noch unterstützen kann?

Katja Westerbarkey: Mir fällt eine Sache ein, die ich selber immer mache. Ich schicke mir selber Sprachnachrichten, weil ich bin manchmal zu faul zum Schreiben und will aber auch niemanden anrufen oder nicht immer und dann schicke ich mir selber Sprachnachrichten. Ich höre mir die ganz oft nicht mehr an, aber ich habe das Gefühl, es ist raus und es hat einen Adressaten. Es kam wo an und deswegen, das tut mir zum Beispiel wahnsinnig gut und das dürfen wir in jeder Lebenslage machen, nicht nur in der Trauerphase oder in einer Trennungsphase, sondern das tut uns immer gut, wenn uns etwas belastet, es rauslassen, es aussprechen oder aufschreiben, wie du sagst, durch den Arm, über den Stift aufs Papier. Und wenn ich das Papier irgendwann mal verbrenne, völlig in Ordnung. Ja, du hast ganz viel schon erzählt, Susanne, deswegen fällt mir nicht mehr so viel ein. Die Co-Regulation der Freunde ist einfach super wichtig. Die soziale Netzwerke, auch mal die Erlaubnis zu haben, nichts zu tun, nicht produktiv zu sein. mal kurz überlegen, mache ich jetzt viele Dinge aus Ablenkung oder weil ich sie wirklich tun möchte und muss? mir zu überlegen, lenke ich mich, ja, lenke ich mich, super wichtiges Thema, wir kennen es alle, lenke ich mich ab, um nicht Gefühle zu fühlen und wie geht es mir denn danach?

Susanne Pehse: Wichtiges Thema.

Katja Westerbarkey: geht es mir besser und ja, im Moment geht es mir besser. Aber wie du sagst, jede Träne, die nicht geflossen ist, stellt sich hinten an. Jedes Gefühl, jede Emotion, die im Körper bleibt, ungelebt, die kommt so lange wieder und das ist so, bis sie den Raum findet, gelebt zu werden. deswegen reflektier dich, lenke ich mich ab, weil ich es jetzt wirklich brauche, weil ich es nicht halten kann oder schaffe ich es den Stift und die Ablenkung auf die Seite zu legen und ich gehe mal ins Gefühl und auch hier nochmal ein Appell an dich, hol dir bitte Unterstützung. Es gibt so tolle Menschen und Coaches wie zum Beispiel uns beide, die dich dabei einfach gerne unterstützen und es ist im Sinne für dich und für dein Kind.

Susanne Pehse: Katja, ich mag dazu noch kurz was dalassen, sich diesen Raum für die Trauer zu nehmen, weil wie du vorhin auch gesagt hast, die Träne, wir haben ja beide gesagt, die Träne stellt sich hinten wieder an und vielleicht... kommt sie in einem Moment, wo du es überhaupt nicht erwartest. Du stehst am Supermarkt, an der Kasse, hast jetzt drei Tage lang wirklich funktioniert und auf einmal schießen dir die Tränen in die Augen und du kannst das dort natürlich da lassen. Weil Freude lassen wir auch überall. Nur die Trauer, die wollen wir bestmöglich, dass sie niemand sieht. Und in der Supermarktkasse ist es vielleicht noch gut, aber lass mal dein Kind etwas in dir auslösen. Du brauchst manchmal ganz kleine Auslöser, wo dann auf einmal vielleicht gar keine Trauer da ist, weil sie sich tarnt, weil sie sich mit Wut tarnt und du dann eventuell anders reagierst, weil du eben nicht reguliert bist. Deswegen nimm dir Zeit und Raum für Trauer. Das möchte ich hier an der Stelle noch dalassen. Sei dir bewusst, Trauer und Schmerz sind kein Rückschritt. Das haben wir nämlich auch ganz häufig. Gott, jetzt bin ich schon wieder traurig. Ja, Gottverdamm, das gehört dazu. Das bedeutet auch Heilung. letzten Endes. Wenn du traurig bist, bedeutet das auch, du öffnest dich wieder, ein Stück der Welt, ein Stück auch für dich selbst. Und deswegen wollen Katja und ich dir hier dalassen, gib der Trauer Raum. und um einen kleinen Ausblick für die nächste Folge zu geben. Denn jetzt waren wir ja wirklich sehr in der Emotion und sehr in den Gefühlen. Bei der nächsten Folge kannst du dich freuen, da geht es um das Thema Akzeptanz. Wird ja auch.

Susanne Pehse: oft verwechselt mit loslassen, wie ich persönlich finde. Ich finde immer die Akzeptanz kommt vor dem Loslassen und dann auch die Neuorientierung. Ja, also wenn du es so willst, geht die Sonne wieder für dich auf und die lassen wir im nächsten Podcast natürlich auch wieder für dich scheinen. Und Katja hat es schon erwähnt, wenn du Unterstützung möchtest. Katja und ich sind am Start. Ich habe für Familien, die in dieser Phase sind, wo du jetzt steckst, ein Trennungsheldenpaket entwickelt, wo es darum geht, wie sagen wir es den Kids, wie finden wir einen guten Umgang miteinander, wie finden wir einen guten Umgang mit den Gefühlen. Ich begleite euch durch diese Phase hindurch, so dass ihr wirklich dann einen Neuanfang gestalten könnt und als Nachtrennungsfamilie gut aufgestellt seid. Und wie immer ist unser Leitsatz, Katja vielleicht magst du ihn heute noch mal aussprechen.

Katja Westerbarkey: Ich würde gerne vorher auch noch was loswerden. Es ist super wichtig, die Trennung wohlwollend und liebevoll für die Kinder zu vollziehen. Und wenn du sagst, in meiner neuen Beziehung, weil wir sprechen ja auch von neuem Beginn, was natürlich nicht gleich eine neue Beziehung heißen muss, doch falls du irgendwann mal wieder bereit bist für eine neue Beziehung oder dich reflektieren willst, dann komm gern, nimm Kontakt mit mir auf. Wir schauen uns dein Bindungsmuster an. Wieso ziehst du die gleichen Männer an, die gleichen Frauen an? Was ist das, was du immer wieder wiederholst? es ist, wie die Susanne auch auch sagt, eine große Erleichterung, wenn wir vieles verstehen, wenn wir vieles fühlen. Und jetzt haben wir vieles gefühlt. Freuen uns auf die nächste Folge. Und wir wünschen dir von ganzem Herzen, dass dein Kind zu dir später sagt, meine Kindheit war eine wunderschöne Kindheit, trotz der Trennung meiner Eltern. Mit diesen Worten und unserem Leitsatz verabschieden wir uns von dir und wir freuen uns auf die nächste Folge. Und schön, dass du da bist.

Susanne Pehse: Schön, dass du da bist. Danke Katja und danke euch fürs Zuhören und fürs Zuschauen. Tschüss!

Katja Westerbarkey: Tschüss!

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